Dieser Tage erhielt der Erfinder des Mindmap den Life Achievement Award, die höchste Auszeichnung der Weiterbildungsbranche. Führende Branchenvertreter ehrten Tony Buzan auf den Petersberger Trainingstagen für seine Idee, „Assoziationsfeuerwerke zu Papier zu bringen“.  Was hat es mit seinen Gedankenlandkarten auf sich?

Mindmaps eignen sich insbesondere für das Erfassen eines Lerngegenstands oder für das Gedankensammeln zu einem Thema. Um einen zentralen Kernbegriff werden Begriffe angeordnet, jeweils auf einer Achse, die wiederum selbst Oberbegriffe sind für weitere Achsen. Auf diese Weise entsteht ein Netz, das Zusammenhänge abbildet – für das Lernen förderlich ist die Kombination aus zentralen Begriffen und ihrer Position in einem visuell erinnerbaren Gefüge.

Neben dem Lernen bietet sich das Mindmap auch an für ein sortiertes Gedankensammeln. Anders als beim reinen „Gedankensturm“ entsteht hier von Beginn an eine vernetzte Struktur. Gerade bei weniger leicht zu beschreibenden Themen fördert das Mindmap das Erkennen weiterer Zusammenhänge und lädt ein, in einem längeren Prozess immer wieder weitere Äste hinzuzufügen. Für das Erstellen einer Bewerbung, der Darstellung einer besonderen Eignung oder eines thematischen Lebenslaufs ist das Mindmap hilfreich. Eine gefragte Kernkompetenz kann ebenso im Zentrum stehen wie meine Person oder etwa ein Thema, über dessen Qualität für mich ich mir ein Urteil bilden möchte.

Der Psychologe Tony Buzan ging vom Hemisphärenmodell aus, das den beiden Hemisphären des Gehirns jeweils getrennte Aufgaben zuschrieb und mittlerweile als überholt gilt. Trotzdem kommt das Mindmapping der Gehirnstruktur entgegen in seiner Vernetzheit. Eine gestaltete Gedankenlandkarte zeigt auf, wie die einzelnen Aspekte zusammenhängen, worin jeweils die Verbindung besteht. Das Mindmap bildet Verästelungen ab und ist, wie die Vernetzungen im Gehirn, theoretisch unendlich – es endet lediglich mit der Abkehr des Schaffenden.